„In dem Augenblick als der Mensch das Lager betrat, hörte er auf, ein Mensch zu sein“, mit diesen Worten beschreibt Mikołaj Skłodowski die Ankunft seiner Mutter im KZ Ravensbrück.
Im Rahmen des Zeitzeugenprojekts „Demokratieerziehung und Gespräche mit Überlebenden des NS-Regimes an sächsischen Schulen“ hat die Kl. 10b unseres Gymnasiums am 21.10.2025 Gelegenheit Mikołaj Skłodowski zu treffen, seine unglaubliche Lebensgeschichte kennenzulernen und ihm Fragen zu stellen. Mikołaj Skłodowski wurde am 25.03.1945 im Konzentrationslager Ravensbrück geboren und gehört zu den 39 (von insgesamt 800) Kindern, die überlebten. Er zeigt uns seine Geburtsurkunde mit Häftlingsnummer und seinen Reisepass, in dem als Geburtsort Ravensbrück vermerkt ist. Er berichtet von der Geschichte seiner Mutter, Großmutter und Tante, die nach dem Warschauer Aufstand 1944 nach Ravensbrück deportiert wurden. Benannt wurde Skłodowski nach dem Heiligen Nikolai, zu dem die Großmutter immer betete und ein Medaillon mit dessen Antlitz ins Konzentrationslager schmuggelte. Das Medaillon, welches eine bewegte Geschichte erzählt, hat er mitgebracht und die Schüler der 10b dürfen es sich genauer ansehen. Sein Überleben verdankt Skłodowski der Aktion der „Weißen Busse“, durch die er am 25.04.1945 mit seiner Mutter nach Schweden gebracht wurde. „Ich empfinde große Bewunderung für Herrn Skłodowski und seine gesamte Familie, dass sie trotz der vielen schwierigen Ereignisse uns heute als Schüler ihre Geschichte mitgeben“, mit diesen Worten fasst Helena Kämmer aus der Kl. 10b den Vormittag zusammen. Auf dem Foto ist Mikołaj Skłodowski mit seiner Übersetzerin und Schülerinnen zu sehen.
(Sandra Tiebel)











