Dass Kinder einen ausgesprochenen Bewegungsdrang haben und sich "ausarbeiten" müssen, ist allgemein anerkannt.

Jedoch reicht Bewegungsdrang allein nicht aus, um für den Schulalltag dringend benötigte grob- und feinmotorische Fähig- und Fertigkeiten zu erwerben. Dazu bedarf es einer gezielten, umfassenden und alle Sinne einbeziehenden Förderung. Und wenn man es sich genau überlegt, ist Bewegung stets auch Bewegung im und für den Kopf. Steuerungsprozesse, wie beispielsweise Gleichgewicht halten, Schnell- und Ausdauerkraft entwickeln, koordinatives und kooperatives Spielverhalten, Konzentration und Reaktionsvermögen, prozessuales Gedächtnis wirken auf die Entwicklung der Psyche und der Aneignung breiten Wissens und Können. Wesentlich ist auch, dass die Arbeit an den Zielen für die Erreichung der Schulfähigkeit nicht für sich allein stehen, sondern an ganz bestimmte Erfahrungswelten und Interessen der Kinder anknüpfen und ihre Kreativität in der Auseinandersetzung mit ihren Aneignungs- und Lebenswelten herausfordern müssen. Es genügt also nicht der Satz "Mach mal!" Das stellt keine Sinnstiftung dar. Und darum geht es: Bewegung mit Sinn und auch "Unsinn" zu erfüllen, und gleichsam umgedreht, um ganzheitlich als Persönlichkeit körperlich, psychisch und sozial zu reifen.

(Helge Hartwig)