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Von denen, die auszogen, sich eine goldene Nase zu verdienen

Als wir im Spätwinter 2020 aufgrund der Corona-Pandemie eine Woche vor dessen Aufführung unser neu erarbeitetes fertig einstudiertes Musical ersatzlos absagen mussten, war allen Beteiligten noch nicht klar, dass wir ganze zwei Jahre darauf würden warten müssen, bis wir ein neues derartig komplexes und alle Vorschüler, Erzieherinnen und Erzieher einbindendes Projekt im Vorschulbereich wieder in Angriff nehmen. Doch nicht nur das.

Allen negativen Eventualitäten vorbeugend, beschlossen wir, nicht wie vor der Pandemie gewohnt, ein Theaterstück zu erarbeiten und an unseren drei Traditionstagen zur Aufführung zu bringen, sondern einen Film zu drehen.

Ein besonderer Film sollte es werden. Als quasi traditioneller Höhepunkt in unserem Vorschuljahr sollte er die Art und Weise unserer Auseinandersetzung mit dem Jahresthema "Zauberhafter Märchenzirkus" und dabei das erworbene Wissen und Können unserer Kinder, Kolleginnen und Kollegen erlebbar machen. Ferner sollten in ihm alle 75 Vorschüler in den ihnen eigenen aktiven Rollen an Vorbereitung und Umsetzung mit eingebunden werden. Der Film sollte gleichsam an gewonnene Erfahrungsschätze unserer Kinder anknüpfen, als auch die Fantasie seiner Akteure und Zuschauer bemühen.

Und eigentlich wäre der Inhalt schnell erzählt: Der Wunsch, sich eine goldene Nase zu verdienen, gehört nun wahrlich zu den größten Wünschen, denen man lebhaft werden möchte. Oder sollte es besser Tugenden heißen? Vier Vorschüler, die etwas ängstliche Jule, der besonnene Krealino, der vorwitzig, übermütige Rabe Peter und das selbstbewusste Rabenmädchen Pepita gelangen durch einen Spiegel in die Märchenwelt. Hier treffen sie als erstes auf ein Orakel, das ihnen verheißt, dass sie nur in ihre Vorschulwelt zurückkehren können, wenn sie als Märchenfiguren durch das Märchenland reisen. Sie müssen Aufgaben bestehen, um sich eine goldene Nase zu verdienen. Das Problem besteht darin, dass das Ende der Anfang sein soll. Mit Hilfe des großen Zauberers Picodorius Picodor machen sich die vier Helden auf den Weg. Im Ergebnis unserer Auseinandersetzung entstand ein musikalischer Spielfilmzweiteiler mit einer Gesamtlänge von sage und schreibe 2,5 Stunden. Warum so lange?

Nun, die einzelnen Filmstränge haben es in sich: Das tapfere Peterlein muss hinter den sieben Bergen einen vermeintlich gefährlichen Schneewolf vor fleischfressenden Geißen retten, die erst besiegt und zu Haustieren erzogen, an vegetarische Kost gewöhnt werden müssen. Pepita Rabenputtel, findet einen goldenen Schuh und muss mit Hilfe eines Drachens rausfinden, wem dieser gehört. Dabei wird sie Gast am Königshofe zum zwölften Hochzeitstag von Königen Lisa von Moritzburg und König Fressflegel mit ihren illustren Gästen, die sich immer noch fragen, was sie bloß dem Königspaar schenken sollten, um nicht in Ungnade zu fallen.

Krealino Punzelstielzchen will Vater werden. Er beschließt nach großer Enttäuschung die im Turm gefangene kleine Rapunzel als Tochter zu adoptieren. Dazu verbündet er sich mit den Tieren des Waldes, buhlt mit Rittern um die Gunst und erkämpft sich den Weg hinauf zum Turm, um dort von der vermeintlich bösen Hexe Punzinella zu erfahren, dass Rapunzel schon seit 100 Jahren mit dem Prinzen fort ist. Ein kleiner Lebensbaum mit Däumlingsfrucht lässt seine Hoffnung, Vater zu werden, neuerlich erblühen. Jule, det Joldmarieschn, muss sich ihren Ängsten stellen, trifft auf Geister und eine quakende Rasselbande um einen anfangs echt aufdringlichen Froschkönig. Auf dem Weg zu Frau Holle erlebt sie mit den aus dem Ofen geschlüpften Lebensmitteln einen echten mittäglichen Frühsport um dann die Kinder bei Frau Holle mit ihrem Schnee und ihrem herzzerreißend schönen Kichern zu beschenken.

Jeder der vier Protagonisten erhält einen Lohn: einen Pflaumenmustopf, einen Gürtel "7 auf einen Streich", eine Fliegenklatsche, drei Haselnüsse, eine goldene Spindel, ein warmes Brot, ein Lebensbäumchen mit Daumenfrucht und die goldene Kugel vom Froschkönig. Angekommen im Reich des Großen Picodorius Picodor erfahren sie von den zwei Wegen, wie Märchen entstehen. Welche das sind und ob die vier ihre gewonnenen Schätze in goldene Nasen eintauschen sowie das Rätsel des Orakels lösen können, um nach Hause zurückzukehren, das erfährt nur derjenige, der mit unseren fünf Haupthelden, die im Übrigen von 15 Vorschülern gespielt werden, filmisch auf Reisen geht.

Liebe Kinder, mit dem Märchenfilm habt Ihr ein Werk geschaffen, dass nicht nur Zeuge eurer grandiosen Ideen und euren vortrefflichen Leistungen eures Schaffens als kleine Bühnenbildner, Schauspieler, Tänzer und Sänger ist sondern gleichzeitig ein Manifest der Neugierde, des Staunens, des Glaubens an die eigenen Stärken und der Achtung und Wertschätzung des Gegenübers, des Miteinanders und der Freundschaft. Wir danken euch. Ihr seid großartig!

(Helge Hartwig)

 

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