„Wir wollten doch ein Abenteuer erleben, schon vergessen?“ Mit diesen Worten trommelte Johanna, ein vergnügtes und abenteuerlustiges Mädchen, ihre Freunde zusammen.
Gar keine leichte Aufgabe, waren doch alle mit Programmieren, Virtual Reality oder Musik auf den Ohren schwer beschäftigt. Mit fröhlicher Überzeugungskraft konnte der Tagesausflug auf dem selbstgebauten Floß flussabwärts dennoch beginnen. Was die Kinder nicht ahnten, war, dass sie auf einem magischen Fluss entlang schipperten – bis sich der Wellengang erhöhte, sie das Gleichgewicht verloren und in einem verzauberten Strudel landeten. Für die vier Kinder und ihren blinden Passagier Robi begann ein echtes Abenteuer. Der Fluss spuckte sie in einer unbekannten Welt wieder aus. „Willkommen im Land der Sinne. Ich bin die Träne vom Fluss der Sinne und begleite eure Reise.“ So folgten die Kinder ihrer neuen Freundin, der Träne und ihrem Tränenfluss, durch faszinierende Sinneslandschaften. Sie lernten im Gleichgewichtssinn viele komplizierte Vorgänge kennen, im Auge begegneten sie Lichtern und Schattenwesen, das Gehirn gewährte Einblicke in die Schaltzentrale und im Ohr vernahmen sie seltsame Signale. Auch der siebte Sinn erlaubte sich hier und da einen Kommentar. Erinnerungen kehrten zurück in der Welt des Tastens und feurige Geschmackserlebnisse pusteten die Nase wieder frei. Ihre Reise endete mit frisch geschärften Sinnen und neuen Impulsen. Ein Appell, die echte Welt mit den eigenen Sinnen stets neu zu erfahren und zu erleben – sich zu erinnern und vielleicht auch mal einen Moment lang innezuhalten.
(Lisa Wiedemann)