Zum dritten Kammerkonzert, präsentiert vom Team des Freizeitbereichs, erstrahlte der Parkettsaal des Gymnasiums am Nachmittag des 11.11.2025 in allen Regenbogenfarben.
Kaffeeduft hing in der Luft, und viele Gäste sowie Schülerinnen und Schüler drängten sich nach Unterrichtsschluss um die Teller mit den heißbegehrten Haferkeksen, die am Eingang des Parkettsaals bereitstanden. Ein strahlend bunter Regenbogen zierte die "Bühne", denn das Kammerkonzert stand dieses Mal unter dem Motto "Regen(bogen)". Schon im Vorfeld hatten viele Kinder im Freizeitbereich gemeinsam mit Frau Henschke an diesem großen Bogen gearbeitet. Schülerinnen und Schüler, die nicht auf der Bühne auftraten, konnten sich so auf andere Weise kreativ einbringen. Los ging es mit einer musikalisch-tänzerischen Performance zu "Raindrops Keep Falling On My Head" inklusive Regenschirm, und dann präsentierten viele junge Künstlerinnen und Künstler aus der 5. bis 9. und sogar aus der 10. Klasse ein oder mehrere Stücke auf ihrem Instrument. Klavier, Ukulele, Querflöte, Gesang und Gitarre – sogar das Cajón kam dank Johanna Marlene Albus zum Einsatz (und diente gleichzeitig als praktisches Sitzmöbel). Zwischendrin wurde es poetisch: Elenya Winkler trug Rilkes "Herbstgedicht" vor, und Xenia Andrea Zeh verlas ihr eigens für das Konzert verfasstes Novembergedicht – eine "Uraufführung" (siehe unten). Elenya Winkler und Arthur Splitt glänzten nicht nur anfangs bei der Tanzeinlage, sondern auch als Moderations- und Entertainer-Duo. Milla Miosge sprang als Tänzerin für die erkrankte Bibiana Majzlan ein, und Aenne und Stine Inge Löffler brachten als "Presse-Vertreterinnen" das Publikum gehörig in Schwung. Die Mitarbeiterin des Freizeitbereichs Elisabeth Thumser gestaltete das Programm, zum dritten Mal mit ihrem Onkel Hartmut Thumser als Gastgitarrist, und führte durch einen sonnig-bunten Konzertnachmittag. Den Schlussakzent setzte traditionsgemäß das gemeinsame Lied: Zu den Klängen von "Somewhere Over The Rainbow" versammelten sich alle Mitwirkenden "unter dem Regenbogen" – und wurden gebührend vom Publikum gefeiert. Dankeschön nochmals allen Künstlerinnen und Künstlern: Felix Buggel, 5b (Gitarre), Paul Felix Wilk, 8a (Klavier), Johanna Marlene Albus, 5b (Cajón), Isabella Johannsen, 10a (Gitarre und Gesang), Erik Jakob Johannsen, 6a (Gesang), Daria Andrea Zeh, 7a (Querflöte), Xenia Andrea Zeh, 9a (Gedichtvortrag), The An Ho, 6a (Klavier), Richard Julius Seyfert, 5b (Klavier), Aenne Hilde Löffler, 7b und Stine Inge Löffler, 5a (Schauspiel), Elenya Winkler, 5a (Tanz, Moderation, Gedichtvortrag), Arthur Splitt, 5a (Tanz, Moderation, Ukulele) und Milla Midori Miosge, 5a (Tanz). Nicht auftreten konnten wegen Erkrankung Ava Edana Stertze, 5a (Geige und Klavier) und Bibiana Majzlan, 5a (Tanz und Klavier) – danke Euch trotzdem!
Elisabeth Thumser
Novembergedicht
Xenia Andrea Zeh
Gestern hatte sie eine Sternschnuppe gesehen,
am nachtschwarzen Tuch entlangkratzend,
sie hatte vergessen sich etwas zu wünschen.
Sodann, von Laternenlicht beleuchtet,
zählte sie die Klunker,
verband sie zu Lichterketten,
und verhedderte ihren Blick irgendwo dazwischen.
Gestern waren ihre Worte verdampft,
auf Fensterscheiben kondensiert,
den November fragte sie:
Werde ich je meinen Kürbiszwilling finden?
Dort,
er befreite ihre Sicht von den Strähnen,
goldenes Obst mit weichen Zügen,
wie aus dem Gesicht geschnitzt.
Gestern hockte sie an ihrem Schaufenster,
die Bettdecke im Würgegriff,
die Zeit auf Plüschbeinen davongeeilt.
Verrußte Stimmen hatten ihr zugeraunt,
mach den Schleier vor, das Fenster zu,
sie hatte höflich genickt, so macht man das nämlich,
sie hatte begriffen.
Heute umklammere ich Stoffbahnen,
wie Zweige ihre letzte Zierde,
sie winken ihre Abschiedsgrüße,
ich wende mich ab, atme ein,
den Schornsteinrauch, gestern Feuerdampf,
ein Drache, schwebend in Nebelschwaden.
Heut' hab' ich vier Ecken,
eine Fläche von Logik mal Wirklichkeit,
bin eingerahmt in eine Form,
und es gibt nichts mehr zu sagen außer:
macht den Vorhang vor.
