Zwischen Allergietest und Zeitdruck – Klassenstufe 9 im Praktikum

Als es zwei Wochen lang ungewohnt still im Erdgeschoss der Sekundarstufe I wurde und niemand in der ersten Stunde vergessen hatte, seine Hausschuhe zu wechseln, war klar: Die Neuner sind im Praktikum.

Genauer: Sie sind in einem individuellen Betriebspraktikum, in dem jede Schülerin, jeder Schüler einen eigenen Praktikumsplatz in einem Unternehmen oder in einer Institution hat. Und was sie dort erlebten, reichte von A wie Allergietest bis Z wie Zeitdruck – mit vielen Erkenntnissen dazwischen. Sie erwiesen sich als wandlungsfähig: Sie designten eigene Traumhäuser, koordinierten Lieferketten, beobachteten Tumoroperationen (beim Tierarzt!) oder begleiteten Senioren durch den Nachmittag. Ganz gleich ob Baustelle, Pflegedienst oder Verwaltung – sie planten, beobachteten, pflegten, rechneten und gestalteten. Bei vielen hieß es oft: „Etwas mit Menschen“ – aber richtig. In Praxen, Kliniken, Schulen und Kindergärten erlebten unsere Schüler den Alltag von Erziehern, Therapeuten, Pflegekräften und Verwaltungsmitarbeitenden. Wer beim Allergietest zusah oder Lungenfunktionen prüfte, bestätigte dabei nicht selten eigene Zukunftspläne. Neben dem Respekt vor sozialen und medizinischen Berufen wurde viel gelernt – über Berufsfelder, über sich selbst und darüber, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Und wer im Kindergarten arbeitete, erkannte schnell: „Kein verpflichtender Mittagsschlaf mehr?“ – Das hat Folgen. Für alle Beteiligten. Auch psychotherapeutische und schulpsychologische Einrichtungen wurden erkundet – dort stand nicht das Tun, sondern das Zuhören im Zentrum. In der Bank wurde Verantwortung plötzlich ganz konkret, wenn es um Zahlen, Verträge und Beratungsgespräche ging. Ingenieurbüros und Bauunternehmen führten andere in die Welt der Vermessung, Planung und Sicherheitsvorschriften ein. Ob nun im Kittel, mit Baustellenhelm oder zwischen Kinderschuhen – alle lernten etwas über Arbeit, Haltung und das Leben jenseits der Schulbank: wertvolle Perspektivwechsel inklusive. Zwei Wochen voller Realität. Zwischen Allergietests, Adobe-Dateien und ersten echten Verantwortungsmomenten erfuhren unsere 9. Klassen, wie sich Zeitdruck, Professionalität und Selbstständigkeit anfühlen.

(Elisa Burchardt)

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