Sich immer wieder intensiv mit Geschichte zu beschäftigen ist wichtig, vor allem wenn es sich um so einen grauenvollen Abschnitt der deutschen Geschichte handelt, der unmittelbar in der eigenen Nähe seine Spuren hinterlassen hat.
Das Konzentrationslager Buchenwald, das die 9. Klassen am 15. März 2018 im Rahmen ihrer Exkursion besuchten, wurde 1937 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt Weimar errichtet. Dort wurden 280.000 Menschen aus über 50 Nationen inhaftiert, 56.000 Menschen kamen in Buchenwald und seinen Außenlagern ums Leben. Vor diesem Hintergrund mutet bereits die Inschrift über dem Eingangstor "Jedem das Seine" zynisch an. Wer dieses Tor als Besucher durchschreitet, bekommt einen Eindruck von der menschenverachtenden Haltung und den Gräueltaten der Nationalsozialisten. Ein Besuch des Konzentrationslagers hilft, sich an einem solchen Ort der Geschichte über Situationen und beschämende Ereignisse der Vergangenheit im Klaren zu sein, damit Wiederholungen oder ähnliche Szenarien verhindert werden können. Mit Stift und Papier bewaffnet, trafen die Schüler am Eingang ihre Museumsführerin, nachdem sie zunächst einen Einführungsfilm gesehen hatten. Betroffen von der auf einmal greifbaren Geschichte stellten die Schüler interessiert Fragen über die Geschichte des Lagers vor und nach Beendigung des 2. Weltkrieges. Die Museumsführerin zeigte sich von dem historischen Vorwissen der Schüler beeindruckt. Sie führte die Gruppe anschließend durch das KZ und wies auf besondere Details des Ortes hin, wie beispielsweise die Tatsache, dass die Oberfläche des Denkmals auf dem ehemaligen Appellplatz gleich neben dem Tor für die umgekommenen Juden beim Berühren immer warm ist, um die Menschen symbolisch am Leben zu halten. Vorbei an den Öfen im Krematorium, der pathologischen Abteilung, dem Leichen- und Exekutionskeller und der Genick-Schussanlage breitete sich eine bedrückende Stimmung aus. Untermalt wurde diese durch den eisigen Wind und die gefühlten -5° C auf dem Ettersberg. Als alles erkundet war, bekamen die Schüler noch einmal Zeit, sich in dem riesigen Museumskomplex, dem ehemaligen Gebäude der Effekten-, Kleider-und Gerätekammer, Ausstellungen noch einmal genauer umzuschauen. Zum Aufwärmen und um Eindrücke auszutauschen, trafen sie Schüler sowie Lehrer im Anschluss in der Kantine der Gedenkstätte. Auf dem Rückweg wurde noch einmal am Nationaldenkmal mit der weltberühmten Figurengruppe von Fritz Cremer gestoppt. Ein Tag, der lange in Erinnerung bleiben wird.
(Teresa Lötschert, 9b)