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Aus dem Deutsch-Fernunterricht - Wirkung von Kleidung (Klasse 8)

Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 haben einen Selbstversuch im Rahmen der Novelle "Kleider machen Leute" von Gottfried Keller durchgeführt.

Im Zentrum stand die Frage, in welcher Weise eine bestimmte Kleidung, die wir tragen, nicht nur auf andere wirkt, sondern uns auch in unserem Denken und Handeln beeinflusst. Ausgangspunkt für diese Arbeit waren Studien, die nachweisen konnten, dass zum Beispiel Sportler in roter Sportkleidung aggressiver waren und häufiger gewannen, als Sportler in blauer Kleidung ... Die Schülerinnen und Schüler haben sich für ihren Selbstversuch ein Outfit zusammengestellt und eine Alltagshandlung durchgeführt: Lernen oder Putzen im Anzug, Gassi gehen im Abendkleid usw. Ihre Ergebnisse haben sei dann schriftlich festgehalten. Es stand aber auch die Frage, wie die Farben der Kleidung auch die eigene Stimmung beeinflussen.

 

Leonie Große, Klasse 8a

Wirkung von Kleidung auf Alltagshandlungen

Ein Eindruck ist das Gesamtbild von einem Gegenstand oder einer Person, welches wahrgenommen wird und ergibt sich aus vielen kleineren Faktoren. Durch die stolze Haltung und den geraden Blick wird Selbstsicherheit ausgestrahlt. Die strenge Frisur und das gepflegte Äußere zeugen von Achtsamkeit und Sauberkeit. Die harmonische Kleidungsaus-wahl weist auf eine geschmackvolle Persönlichkeit hin und durch den freundlichen und offenen Gesichtsausdruck wird Neugier und Interesse deutlich.  Die Kleidung wirkt festlich und repräsentiert die Person, was eine starke Wirkung auf die Umgebung hat. Festgestellt habe ich das vor allem, als ich meine Alltagstätigkeit ausgeführt habe, ich ging mit meinem Hund spazieren. Die Menschen haben mich ganz anders beziehungsweise überhaupt erst wahrgenommen. Auch auf mich selber hatte meine Kleidung Auswirkungen. Ich legte meinem Hund das schi-cke Halsband an und reglementierte ihn viel öfter als normalerweise. Ich hatte das Bedürfnis, dass er genauso gepflegt und erzogen wahrgenommen wird wie ich. Zusätzlich achtete ich geradezu akribisch darauf, dass er sich selbst und mich nicht dreckig machte. Ich fühlte mich selbstbewusster, aber manchmal auch ein wenig unpassend angezogen. Trotzdem hatte ich Spaß daran, die Blicke der Leute auf mich zu ziehen. Außerdem habe ich mich tatsächlich etwas älter und erwachsener gefühlt, die Absatzschuhe und die Tasche haben mir das Gefühl gegeben älter zu sein. Ich hatte das Gefühl, ich könnte jeder Herausforderung standhalten. Egal ob schwierigen Schulaufgaben oder einem großen Wolf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kleidung definitiv die Wirkung auf andere, aber auch auf sich selbst verändert.

 

Spaziergang im Abendkleid – Ein Selbstversuch

Ich hatte Lust heute mal etwas Neues auszuprobieren. Also ging ich zu meinem Kleiderschrank, um mich inspirieren zu lassen. Lange stand ich davor. Da viel mir plötzlich mein allerliebstes Abendkleid ins Auge. Perfekt! Begeistert von meiner Idee, rannte ich durch Haus, um mir passende Accessoires zu suchen. In meinem sorgfältig sortierten Schmuckkästchen fand ich ein paar Perlenohrringe. Aus dem Schrank meiner Mama holte ich mir ein dazu passendes Armband. Sie viel aus allen Wolken, als sie das mitbekam. Schuhe und Tasche fand ich dann im hintersten Winkel der Schuhkammer. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und drehte mich im Kreis. Ich fühlte mich fast wie eine Prinzessin. Jetzt kam der schwierige Teil: meine Eltern von ihrer Arbeit lösen. Mit viel Mühe habe ich auch dieses Hindernis überwunden. Viele Hintergründe wurden ausgesucht und direkt wieder abgewählt. Bis wir schließlich den perfekten Platz für das Foto fanden. Wie eine Schaufensterpuppe drehte meine Mama mich hin und her: Kopf hoch, Kopf runter, schau hierher, schau dort hin, weiter nach links, weiter nach rechts, bis sie endlich zufrieden war. Uff! Eigentlich war mir das schon genug Arbeit für heute. Doch dann war es so weit, ich blickte in die Kamera, stolz auf mein selbst zusammengestelltes Outfit, und versuchte mich an alles zu erinnern, was ich in den ganzen professionellen Prinzessinnenfilmen aus meiner Kindheit gelernt hatte. Kinn nach oben, geradeaus schauen, Schultern zurück und lächeln. Aber auf keinen Fall Zähne zeigen! "Klick!" machte die Kamera und es war vorbei. Das Foto war geschossen. So ein Glück!

 

Aber keine Zeit für große Freudentänze, es ging gleich weiter zur nächsten Aufgabe. Die Alltagshandlung. Was muss man als Hundebesitzer täglich machen? Richtig, Gassi gehen. Heute aber, war alles ein bisschen anders. Passend zu meinem festlichen Outfit legte ich meinem Hund das schicke Halsband mit der zugehörigen Leine an. Wirklich zuckersüß! Dann ging es los. Draußen roch es nach den frischen Blumen die meine Mama gepflanzt hat und gleich als ich aus dem Tor trat, spürte ich wie die Leute mich zum einen erstaunt, zum andern aber auch mit Anerkennung anschauten. Als unsere Nachbarn mir dann zu meinem Outfit auch noch ein Kompliment machten, grinste ich wie ein Honigkuchenpferd. Aber ich war nicht die Einzige, mein Hund stolzierte mit hocherhobenem Kopf neben mir und genoss die neue Aufmerksamkeit der Menschen regelrecht. Hinzu kam, dass sie tatsächlich viel braver war als sonst. Ich hätte vermutet, dass die Blicke mich eher unsicher machen, aber im Gegenteil, so mach-te es mir nur noch mehr Spaß. Ich war regelrecht euphorisch und konnte mich nicht zurückhalten ein paar Drehungen auf dem grünen Gras zu machen. Mein Hund sah mich danach fast ein wenig panisch an und ein älteres Ehepaar war sogar stehen geblieben. "Peinlich!", dachte ich mir und ordnete schnell meine Kleid und die Frisur. Als ich wieder am Tor stand, sah ich zu dem hübschen Haus von gegenüber. Coronabedingt waren all unsere Nachbarn zu Hause und tatsächlich schaute in jeder Etage, jemand aus den bodentiefen Fenstern. Ich ki-cherte in mich hinein. Sah lustig aus. Plötzlich hörte ich aus dem dritten Stock ein Babygeschrei, das schlimmer Klang als eine Feuerwehrsirene und die Hupe einer Rostlaube zusammen. Mein Hund und ich schauten uns an und dachten wahrscheinlich beide dasselbe: "Nicht schon wieder!". Schnell rein ins Haus, um dem ohrenbetäubenden Lärm zu entkommen. Schade! Jetzt war das Experiment schon vorbei. Was für eine aufregende Zeit! Auf dem Spaziergag wurde ich gefühlt tausendmal angesprochen.

Aus meinen persönlichen Erfahrungen kann ich nun berichten, dass die eigene Wahrnehmung und die der anderen durch Kleidung verändert werden kann. Aber nicht nur das, auch die Handlungen können dadurch beeinflusst werden. Wenn in unserem Bewusstsein gewohnte Verknüpfungen aus Kleidung und zugehöriger Handlung verändert werden, erregt dies im Umfeld Aufmerksamkeit. Bewusst eingesetzt, lassen sich damit Handlungen für sich selbst aber auch für andere beeinflussen

 

Cyrous Probst, Klasse 8b:

Wie Farben unsere Stimmung beeinflussen

Fotos der gewählten Kleidung

 

Schilderung der Durchführung

An 12 Tagen habe ich mich jeweils in einer anderen Farbe gekleidet. An diesen Tagen habe ich mich fotografieren lassen. Ich habe täglich meine Stimmungen in der Kleidung dokumentiert. Einige Tage später habe ich mir die Fotos erneut angesehen und diese im Anschluss meiner Familie gezeigt und sie gebeten, mir Eigenschaften auf Grund der Farbe meiner Kleidung zuzuschreiben. Ich sammelte diese Aussagen.

 

Ergebnisse:

Effekte auf mich

Blau hatte einen beruhigenden Effekt auf mich. Ich war an den Tagen, an welchen ich Blau trug, immer sehr ruhig und konzentriert. Ich habe an diesen Tagen produktiver am Schreibtisch gearbeitet. Ich hatte das Gefühl einer verbesserten Ordnung an den Testtagen. Diese Ordnung blieb auch für den nächsten Tag erhalten. Die Farbe Rot bewirkte das absolute Gegenteil. Ich wollte mich bewegen und war in meinen Pausen sehr aktiv. Ich hatte Schwierigkeiten mich den Tag über am Schreibtisch zu konzentrieren. Die Farbe Gelb bewirkte, dass ich an den Testtagen sehr grüblerisch war. Außerdem wurde ich zum Abend hin besonders früh müde. Ich hatte keinen Probleme an meinem Schreibtisch zu sitzen, bewegte mich aber in den Pausen immer. Bei der Farbe Grün konnte ich mich konzentrieren, war aber eher kreativ als nachdenklich. Ich hatte den Drang etwas zu schaffen, etwas Neues zu entwickeln.

Effekte auf Andere

Die Farbe Blau schreibt mir Eigenschaften wie Fleiß und Intelligenz zu. Aber auch eine ruhige Persönlichkeit. Durch die Farbe Rot wirkte ich freundlich, offen und auffallend. Während ich von außen ruhig aus sah, wirkte ich innerlich geladen. Mir wurde eine draufgängerische, aber liebenswürdige Persönlichkeit zugeschrieben. Gelb wurde mit Empathie, sozialer Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit verbunden, aber ebenso mit einer neutralen und zentrierten Persönlichkeit assoziiert. Grün lies mich dynamisch, kreativ und aufstrebend wirken. Es gab auch eine aktive und gefasste Wirkung auf Andere.

Zusammenfassung

In meiner Untersuchung konnte ich feststellen, dass die Farbe meiner Kleidung meine Stimmung und Selbstwahrnehmung, wie auch meine Wirkung auf andere beeinflussen konnte.

Fehlerbetrachtung

Placeboeffekte durch Assoziationen mit diesen Farben können auftreten. Der Effekt auf andere kann durch die aktuelle Stimmung und die Kleidung des Betrachters manipuliert werden. Die Raumgestaltung und Farben im Hintergrund, welche auch einen Einfluss haben könnten wurden nicht berücksichtigt. Die Kenntnis der Aufgabenstellung kann unbewusst das Ergebnis verändert haben

(Claudia Hartung)

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